Umfrage des ADFC an alle Kandidatinnen der Gemeinderatswahl
Sehr geehrte Mitglieder des ADFC,
Wir, Frauen für Renningen, danken Ihnen sehr für Ihr ehrenamtliches Engagement in unserer schönen Stadt. Mit Ihren vielfältigen Angeboten machen auch Sie unsere Stadt bunter.
Eines unserer Herzensthemen deckt sich mit Ihrem Fokus – die Bedingungen von schutzbedürftigen Verkehrsteilnehmer*innen zu verbessern. Dazu gehören neben Radfahrer*innen auch Kinder, ältere Menschen und Fußgänger*innen generell.
Wir haben Ihren Fragebogen erhalten und mussten mit Verwunderung die in unseren Augen fehlende Konformität zur Datenschutzgrundverordnung feststellen. Daher haben wir dies nicht unbesehen an unsere Kandidatinnen weitergeleitet, sondern haben als Kandidatinnen gemeinsam eine Stellungnahme zu Ihrem Fragenkatalog verfasst und alle Fragen beantwortet.
Einige der von Ihnen angesprochenen Punkte finden Sie bereits in unserem Wahlprogramm, auf unseren Faltblättern und auf unserer Homepage.
Wichtig ist uns darüber hinaus, dass Mobilität für alle möglich und sicher ist. Daher steht die barrierefreie Verkehrssicherheit, diese beinhaltet z.B. Blindenleitsyteme an den abgesenkten Übergängen, zusätzlich zur Beauftragung des Mobilitätskonzeptes, dem Ausbau des Radwegenetzes und weiteren Fahrradständern, ganz oben auf unserer Liste.
Mit freundlichen Grüßen
Die Kandidatinnen von Frauen für Renningen
Fragenkatalog mit Antworten
Radfahren ist ein Freizeitsport, daher sind direkte Radwegverbindungen für mich keine Priorität.
Stimme nicht zu – Ausbau des Radwegenetzes ist einer unserer Schwerpunkte und Ziele in der Kommunalpolitik.
Ich werde mich aktiv dafür einsetzen, dass um die Schulen im Stadtgebiet der Autoverkehr zu Schulzeiten eingeschränkt wird, zum Beispiel durch die Einrichtung einer Schulstraße.
Ja – sichere Schulwege sind uns wichtig.
Kinder unter 8 Jahren müssen mit dem Fahrrad den Gehweg nutzen. Auch für Eltern mit Kinderwagen, Seniorinnen und Senioren mit Rollator, Menschen im Rollstuhl und andere in der Mobilität eingeschränkte Personen ist ausreichender Platz notwendig. An Stellen, wo dieser nicht vorhanden ist, sollten die Gehwege verbreitert werden, auch wo nötig auf Kosten von KFZ-Parkplätzen.
Stimme zu, ein Herzensthema von FfR ist seit Jahren die Barrierefreiheit im Straßenverkehr. Daher sind nicht nur breitere Gehwege, sondern auch die Absenkung der Bordsteinkanten an den Überwegen immer wieder von uns gefordert worden. Für Jung und Alt, für barrierefreie Mobilität vom Kinderwagen bis zum Rollstuhl, auch für die Barrierefreiheit für andere Verkehrsteilnehmer, z.B. durch Blindenleitstreifen, setzen wir uns ein.
Beim nächsten STADTRADELN im Juni 2024 werde ich als Parlamentarierin / Parlamentarier aktiv teilnehmen.
Ja
Im Fahrradklimatest, dem Zufriedenheitsindex der Radfahrenden in Deutschland, liegt Renningen im Jahr 2022 mit einer Schulnote von 3,4 im unteren Mittelfeld. Das bewerte ich folgendermaßen:
Da ist viel Luft nach oben, daher auch unsere Vorschläge zur Verbesserung.
Renningen sollte auch weiterhin auf die Einnahmen aus kostenpflichtigem Anwohner-Parken im Öffentlichen Raum verzichten.
Stimme zu
Welche Ansätze verfolgen Sie, um die Rechte und Pflichten der Radfahrenden zu stärken? Geben Sie hierzu bitte drei Beispiele in der Gemeinde Renningen an.
Rechte und Pflichten: Gesetze für Auto- und Radfahrer*innen gelten auch in Renningen, um die Lage für Radfahrer*innen zu verbessern, müssen diese Rechte und Pflichten eingehalten und kontrolliert werden. Beispiel: Keine Toleranz von (teilweise) auf Gehwegen geparkten Autos.
Im Haushalt 2023 hat FfR den Antrag gestellt: Dauerhafte Ausweisung der Jahnstraße von der Bahnhofstraße bis Einmündung Emil-Höschele–Straße als Einbahnstraße und als Fahrradstraße. (Bereits 2019 wurde unser Antrag „Jahnstraße als Einbahnstraße“ zum ersten Mal abgelehnt. Wir bleiben beharrlich dran. Aber so kommen wir, wenn auch manchmal nur langsam oder aber zumindest schrittweise voran.)
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Fahrradständer, um Fahrräder anzuschließen, optimalerweise auch überdacht: Besonders an Schulen, aber auch am Einzelhandel, Arztpraxen, Apotheken... im öffentlichem Raum, eventuell anstatt eines Parkplatzes für Autos.
Um Bürgerinnen und Bürger bei der Entscheidung zur Radinfrastruktur besser einzubeziehen, würde ich mich als Parlamentarierin / Parlamentarier für mehr Beteiligungsmöglichkeiten wie z.B. Online-Formate, Workshops, Umfragen, Gespräche mit Interessengruppen einsetzen.
Bürgerbeteiligung ist aus unserer Sicht ein wichtiges Gut, das unterstützen wir generell auch für andere Themen! Zusätzlich stehen wir zum Austausch mit Interessengruppen zur Verfügung, so wie mit Ihnen.
Welche Ideen haben Sie, um den Radverkehr auch für ältere Menschen und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen attraktiver zu gestalten?
Sichere und breite Radwege, Autoverkehr darf keine Gefahr darstellen.
Radkarte mit befestigten Wegen ohne Steigungen.
Ich würde mich als Parlamentarierin / Parlamentarier für eine Veröffentlichung des Radverkehrsetats bzw. der geplanten Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs in Renningen im Rahmen der jährlichen Haushaltsplanung einsetzen, um es mit anderen Kommunen vergleichen zu können.
Ja
Bei einem erwartbar geringen Wert würde ich einer Erhöhung des Radverkehrsetats bzw. von Radverkehrsmaßnahmen der Stadt zustimmen.
Ja
Es gibt viele Programme im Rad- und Fußverkehr, mit denen Maßnahmen zu einem hohen Anteil gefördert werden können. Eine Möglichkeit, über solche Programme aktiv informiert zu werden, wäre die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Fußgänger- und Fahrradfreundlicher Kommunen (in der Renningen bisher noch nicht Mitglied ist). Als zukünftige Gemeinderätin / Gemeinderat werde ich mich dafür einsetzen, dass die Verwaltung den Gemeinderat über solche Finanzierungsprogramme aktiv informiert.
Ja